Die dänische Polizei hat ihre Ermittlungen gegen die Äbtissin des Klosters Sostrup,
Theresa Brenninkmeijer, eingestellt. Nach Anhörung der Ordensfrau, die zu einer deutsch-niederländischen
Unternehmerfamilie gehört, teilten die Ermittler laut «Kristeligt Dagblad» (Dienstag)
mit, es gebe für weitere Ermittlungen keine ausreichende Handhabe. Ein Kirchensprecher
teilte mit, man habe den Vatikan um eine kircheninterne Untersuchung gebeten. Brenninkmeijer
steht unter dem Verdacht, 1993 als Bestrafung eine ältere, demente Nonne bei klirrender
Kälte ausgeschlossen zu haben, so dass diese im Klostergarten erfroren sei. Presseberichten
zufolge werfen mehrere ehemalige Nonnen der Oberin vor, ein autoritäres und sektiererisches
Regime errichtet zu haben. Laut Polizei gibt ein hinzugezogener Arzt die Todesursache
der Schwester allerdings mit „Hirnblutung“ an. Es handele sich also um einen „unglücklichen
Zwischenfall“, wird ein Polizeisprecher zitiert. Der Missbrauchsbeauftragte des Bistums
Kopenhagen, Niels Engelbrecht, erklärte laut Zeitung, man habe im Vatikan um eine
Apostolische Visitation des Zisterzienserinnenklosters Sostrup gebeten, um den Vorgängen
dort auf den Grund zu gehen. Der Ortsbischof habe keine rechtliche Hoheit über den
Konvent, der direkt dem Heiligen Stuhl unterstehe. (kna 22.06.2010 kk)