Die katholischen Bischöfe in Russland raten ihren Amtsbrüdern in Westeuropa, für die
Präsenz von Kreuzen in den Schulen zu kämpfen. „Wir verstehen natürlich die Lage der
Religionsfreiheit und des Pluralismus in Europa“, schreibt der Vorsitzende der russischen
Bischofskonferenz, Joseph Werth, in einer Erklärung. „Aber religiöse Symbole wie das
Kreuz sind nun einmal nicht nur Zeichen der christlichen Religion, sondern auch eines
der wichtigsten Elemente der europäischen Identität.“ Aus der Zeit der kommunistischen
Sowjetunion wüßten die Christen in Russland noch sehr gut, „was es bedeutet, wenn
man traditionelle religiöse Symbole öffentlich zeigen kann“. Pluralismus könne doch
nicht bedeuten, dass denjenigen Restriktionen auferlegt werden, „die im Einklang mit
dem geistlichen und kulturellen Erbe unseres Kontinents leben wollen“, meint der deutschstämmige
Jesuit und Bischof im sibirischen Nowosibirsk.