England: „Banken müssen Gesellschaft dienen“

Die Wurzeln der gegenwärtigen Finanzkrise sieht der Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, im unmoralischen und egoistischen Wirtschaften. Das schrieb er in einem Brief, der im „Sunday Telegraph“ von diesem Sonntag veröffentlicht wurde. Für eine Reform des Finanzsektors reichten neue Regelungen alleine nicht aus, schreibt Nichols. Vielmehr müsste es ein Umdenken bei Banken und Finanzinstitutionen geben, so der Erzbischof. Das Streben nach Profit dürfe nicht als Selbstzweck verstanden werden, sondern müsse dem gesellschaftlichen Wohl dienen. Eine Genesung des Finanzsektors sei langfristig nur möglich, wenn die Verantwortlichen ethischen Grundsätzen folgten, so Nichols weiter. An diesem Dienstag wird der erste Haushaltsentwurf der neuen britischen Regierung unter David Cameron vorgestellt, der drastische Einsparungen in allen Bereichen vorsieht. Nichols rief in seinem Brief dazu auf, die Entwicklungshilfe nicht zu kürzen.

(kipa/Sunday telegraph 21.06.2010 tb)