2010-06-21 11:34:02

D: „Eindruck schwerwiegender Verfehlungen“ Mixas


RealAudioMP3 „Papst Benedikt XVI. hat den Rücktritt des Augsburger Bischofs Walter Mixa unter dem Eindruck schwerwiegender Verfehlungen des Bischofs gegen Pflichten der priesterlichen Lebensführung angenommen.“ Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung an diesem Montag auf Seite eins. Nach ihren Informationen habe die Berliner Nuntiatur Ende April dem Papst ein Dossier mit „Aussagen von engsten Mitarbeitern Mixas“ übermittelt. Darin werde vom „Alltag eines schwer alkoholkranken Mannes“ berichtet, so die Zeitung.

„Gute Ratschläge vieler Wohlmeinender“ seien an Bischof Mixa „jahrelang abgeprallt“, so die „Frankfurter Allgemeine“. „Vor dem Hintergrund der Krankheit“ Mixas sei es „sogar erklärbar“, dass dieser sich nicht mehr „an die Gewaltexzesse“ in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen erinnern könne. In dem Dossier an den Vatikan hätten auch zwei Priester „unabhängig voneinander homosexuelle Übergriffe dokumentiert, die ihnen Mitte der neunziger Jahre gegen ihren Willen widerfahren waren“, so die Zeitung weiter. Dass gegen den Bischof zeitweise der Vorwurf sexuellen Missbrauchs im Raum stand, der dann aber ausgeräumt wurde, spielte für den Papst nach Darstellung der „Frankfurter Allgemeinen“ „keine Rolle“.

Ein Kommentar des Blattes meint, in der Kirche gehe es „offenbar nicht viel anders zu als beispielsweise in politischen Parteien“: „Inzwischen ist die Sache so unappetitlich, dass man als Katholik kaum zu wünschen wagt, die ganze Wahrheit möge auf den Tisch kommen.“ Nur kurz erwähnt die FAZ, dass sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, um eine Aussöhnung mit Mixa bemüht.

(faz 21.06.2010 sk)








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