Italien: Kardinal im Visier der Staatsanwaltschaft
Der Erzbischof von Neapel, Kardinal Crescenzio Sepe, ist ins Visier der Staatsanwaltschaft
geraten. Es geht um Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Vergabe von Großaufträgen
in der Zeit, als Sepe noch Präfekt der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung
der Völker war, die in Rom zahlreichen Immobilienbesitz verwaltet. Der Kardinal hatte
bereits in der Vergangenheit signalisiert, dass er zur Zusammenarbeit mit der federführenden
Staatsanwaltschaft von Perugia bereits sei. Unterdessen stärkte Vatikansprecher P.
Federico Lombardi Sepe den Rücken, er drückte ihm seine „Wertschätzung“ und „Solidarität“
in diesem „schwierigen Moment“ aus. - Mehrere italienische Politiker sollen in die
Korruptionsvorwürfe verwickelt sein. - Auch der Vorgänger von Sepe als Erzbischof
von Neapel, Kardinal Michele Giordano, musste sich vor Jahren gegen Korruptionsvorwürfe
wehren, von denen er aber später freigesprochen wurde. (diverse 20.6.2010 mc)