Es herrscht Verwirrung
in Polen um die angebliche Rehabilitierung eines Bischofs. Juliusz Paetz war 2002
als Bischof von Poznan abgelöst worden, weil gegen ihn Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs
vorgebracht wurden. Papst Johannes Paul II. nannte bei der Absetzung von Paetz keine
Gründe. Paetz wurde aber nicht nur als Bischof abgesetzt, sondern darf auch keine
öffentlichen Messen oder andere Sakramente mehr feiern. Mehrere polnische Medien
meldeten an diesem Freitag unter Berufung auf anonyme Kirchenkreise, die vatikanische
Bischofskongregation habe gegen den früheren Erzbischof verhängte Verbote priesterlichen
Wirkens nun aufgehoben. Noch mehr Verwirrung gab es, als berichtet wurde, der Nachfolger
von Paetz, Stanislaw Gadecki, habe daraufhin aus Protest seinen Rücktritt eingereicht.
Letzteres wurde bereits an diesem Freitag vom Bistum Poznan als falsch zurückgewiesen. Auf
Nachfrage stellte der Pressesprecher des Vatikans, Jesuitenpater Federico Lombardi,
nun gegenüber Radio Vatikan klar, dass es unbegründet sei, im Fall von Bischof Juliusz
Paetz von ‚Rehabilitierung’ zu sprechen. Es sei ausschließlich um das Feiern von Messen
durch den ehemaligen Erzbischof gegangen, und für diese gelte es nach wie vor, dass
er zuvor das Einverständnis des zuständigen Bischofs einholen muss. Die Einschränkungen,
die Paetz 2002 auferlegt wurden, gelten also unverändert. (rv/diverse 19.6.2010
ord)