Kuba: Kardinal zufrieden mit Besuch aus dem Vatikan
Kardinal Jaime Ortega
von Havanna ist sehr zufrieden mit dem Besuch des vatikanischen Außenministers. Das
Treffen von Erzbischof Dominique Mamberti mit dem kubanischen Außenminister Bruno
Rodriguez sei „sehr vielversprechend verlaufen“, meinte der Kardinal im Gespräch mit
uns: „Das kann nur gut sein für die Kirche von Kuba.“ Ortega deutete auch an, dass
die Kirche sich weiter für Freilassung oder Hafterleichterung der politischen Gefangenen
auf Kuba einsetzen wird; am letzten Wochenende hatte sie bei diesen Verhandlungen
mit der Regierung einen ersten Erfolg verzeichnen können.
„Ich glaube, das
geht gut voran. Es ist ein Prozess, der hoffnungsvoll verläuft – er wird in den nächsten
Tagen weitergehen. Ein Prozess, der erst vor kurzem angefangen hat, aber der wirklich
zu begründeten Erwartungen berechtigt. Man darf darauf vertrauen, dass er noch viele
Erleichterungen für Häftlinge erbringt.“
Die kubanische Kirche veranstaltet
in diesen Tagen zum zehnten Mal ihre „Soziale Woche“ – das war auch der eigentliche
Anlass für den Besuch von Erzbischof Mamberti aus dem Vatikan.
„Die Soziale
Woche hat großen Wert für alle Bistümer, die sich daran beteiligen. Dieses Jahr haben
wir kubanische Experten aus dem US-Exil dazu eingeladen und Experten aus Lateinamerika;
sie können uns in der Lage, in der Kuba im Moment ist, manchen guten Rat geben. Vor
allem, weil es auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet auf kurz oder lang zu einigen
Neuerungen auf Kuba kommen soll… da brauchen alle, die sich in der Sozialpastoral
unserer Kirche engagieren, Rückendeckung.“
In einem Vortrag, bei dem auch
Regimevertreter teilnahmen hat Erzbischof Mamberti ausgeführt, was aus Vatikan-Sicht
eine „gesunde Laizität“ des Staates ist. „Für Christen ist es völlig klar, dass Religion
und Glauben nicht Politik sind, sondern eine andere Sphäre des menschlichen Lebens“,
so Mamberti wörtlich. „Und die Politik, der Staat sind keine Religion, sondern eine
weltliche Realität mit spezifischer Mission“. Beide Realitäten müssten „aufeinander
zu geöffnet“ sein. Übrigens komme auch der Begriff „Laizität“ ursprünglich aus dem
kirchlichen Bereich, so der Vatikanmann.