2010-06-18 11:41:41

Italien: Bischöfe verteidigen Kreuze an Schulen


Die Kirche wartet gespannt auf die Neuverhandlung im so genannten Kruzifix-Streit: Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg wird in Kürze das Urteil neu verhandeln, nach dem in Italien Kreuze aus staatlichen Schulen entfernt werden sollen. Gegen dieses Urteil hatte Italien Berufung eingelegt. Die italienische Bischofskonferenz bekräftigte jetzt in einer Stellungnahme, dass religiöse Symbole auch an öffentlichen Orten keinen Zwang bedeuteten und niemanden ausschlössen. Wörtlich schreiben die Bischöfe in einer Note vom Donnerstag: „Wir hoffen, dass bei der Behandlung einer so delikaten Frage auch die religiösen Gefühle der Bevölkerung berücksichtigt werden.“ Das Zeigen von religiösen Symbolen auch im öffentlichen Raum sei „ein wichtiger Ausdruck der Religionsfreiheit“. Ähnlich äußerte sich auch die schottische Bischofskonferenz. In dem Strassburger Verfahren stünden Toleranz und Glaubensfreiheit in demokratischen Gesellschaften auf dem Spiel, erklärte der Episkopatsvorsitzende Kardinal Keith O’Brien am Donnerstag. - Eine Grosse Kammer des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs soll am 30. Juni über das umstrittene Kruzifix-Urteil verhandeln. Eine aus sieben Richtern bestehende Kammer des Gerichtshofs hatte im November einer Klägerin aus Italien Recht gegeben, die sich gegen Kreuze in der öffentlichen Schule ihrer Kinder gewandt hatte. Ihrer Klage hatte das oberste italienischen Verwaltungsgericht, der Staatsrat, nicht stattgegeben. Er hatte 2006 entschieden, das Kreuz sei zu einem Symbol für die Werte Italiens geworden.
(rv 18.06.2010 sk)
 







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