Schweiz: Reformierte für Religionsartikel in Bundesverfassung
Für einen Religionsartikel in der Bundesverfassung hat sich am Sonntag der Präsident
des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Thomas Wipf, ausgesprochen. Das Verhältnis
zwischen dem religiös neutralen Staat und den Religionsgemeinschaften bedürfe einer
„zeitgemäßen Regelung auf Bundesstufe“, so Wipfs Forderung vor der Abgeordnetenversammlung
der Reformierten in Herisau. Die Annahme der Minarettinitiative durch das Schweizer
Volk im letzten Jahr habe der Diskussion neue Aktualität verliehen, schreibt der Kirchenbund
in einer Medienmitteilung. Er befürwortet laut Wipf die religiöse Neutralität des
Staates, „welche dem Umstand Rechnung trägt, dass die Schweiz auf einem christlich-jüdischen
und humanistischen Erbe beruht“. – Schon mehrmals hat sich der Kirchenbund für einen
Religionsartikel in der Bundesverfassung ausgesprochen. 2000 hatte er eine Expertengruppe
eingesetzt, die 2002 einen Bericht mit konkreten Formulierungsvorschlägen in mehreren
Varianten vorgestellt hatte.