D: Journalist Seibert über seinen Weg zum Katholizismus
Der katholische Glaube ist ein innerer Kern, der einen stärkt. Das sagte der bekannte
TV-Journalist Steffen Seibert dem Kölner domradio. Ein ungewohnter „Sendeplatz“ für
ihn: Sonst Experte für das aktuelle Weltgeschehen bei den ZDF-Nachrichten, ist er
in dieser Woche bei domradio für das Tagesevangelium verantwortlich. Eine Woche nach
seinem 50. Geburtstag spricht der evangelisch getaufte Christ über seinen Weg zum
katholischen Glauben. „Das bedeutet, dass ich – nachdem
das nicht immer so war – in einer bestimmten Phase meines Lebens vor etwa zehn Jahren
sehr bewusst zum Glauben gefunden habe, oder besser: der Glaube in mir wuchs, wichtiger
wurde, das Bedürfnis stärker wurde, und ich dann sehr bewusst zurück in die Kirche
gefunden habe. Das war dann in meinem Fall die katholische Kirche. Das ist nicht die
Kirche, in der ich aufgewachsen bin. Aufgewachsen bin ich in der evangelischen Kirche.
Aber in einer eher religionsfernen Familie, würde ich sagen, wo der Kirchbesuch an
Weihnachten zum Bürgerlichen dazu gehörte. Das wurde dann zu einer sehr bewussten
Entscheidung. Und seitdem ist das für mich – Gott sei Dank – ein innerer Kern, den
ich spüre, den ich habe, der mich stärkt, der mir immer wieder Fragen stellt, aber
der mich auch anleitet.“ Unseren Kollegen vom domradio, erklärt er, warum
er zur katholischen Kirche übertrat.
„Es gab viele Jahre, in denen ich schlicht
ausgetreten war, weil tatsächlich der Glaube und ganz sicher auch die institutionalisierte
Religion bei mir zwischen meinem 20. und 35. Lebensjahr keine bedeutende Rolle gespielt
hat. Und dann fand ich es damals ehrlicher, auszutreten. Und als das wiederkam, oder
als das vielleicht zum ersten Mal wirklich kam in mir, der Hunger nach dem Religiösen,
da bin ich dann sehr bewusst eingetreten. Warum in die katholische Kirche? Das hat
mit ein paar biographischen – vielleicht – Zufällen, wenn man daran überhaupt glauben
möchte, also mit Begegnungen zu tun, die nun mal Begegnungen mit Katholiken waren
in dieser entscheidenden Zeit, mit vielen, vielen Gesprächen mit einem ganz bestimmten
Menschen, mit der katholischen Liturgie, die mich sehr anspricht, die mir sehr viel
Halt gibt.“ (domradio 14.06.2010 mg)