Benedikt XVI. hat
Jerzy Popieluszko gewürdigt – den Solidarnosc-Priester, der 1984 vom damaligen kommunistischen
Geheimdienst entführt und ermordet wurde. Bei seinem Angelusgebet an diesem Sonntag
erinnerte der Papst in Rom an die Seligsprechung des Priesters; sie hat letzten Sonntag
in Warschau mit überwältigender öffentlicher Beteiligung stattgefunden. Auch die Mutter
des neuen Seligen, die hundert Jahre alt ist, nahm an den Warschauer Feiern teil.
„Jerzy
Popieluszko hat einen großzügigen und mutigen Dienst geleistet – an der Seite derer,
die für Freiheit, Lebensschutz und Würde eintraten“, so der Papst. „Seine Arbeit im
Dienst am Guten und an der Wahrheit war ein Zeichen des Widerspruchs für das damalige
Regime in Polen. Die Liebe zum Herzen Jesu ging bei ihm so weit, dass er sein Leben
hingab, und sein Zeugnis war der Samen eines neuen Frühlings in der Kirche und der
Gesellschaft. Wenn wir jetzt auf die Geschichte blicken, stellen wir fest, wieviele
Seiten echter Erneuerung im Spirituellen und Sozialen doch geschrieben wurden mit
dem entscheidenden Beitrag katholischer Priester, deren einzige Motivation die Leidenschaft
für das Evangelium und für den Menschen war, für seine wahre Freiheit, ob in religiöser
oder bürgerlicher Hinsicht. Wieviele Initiativen zur Förderung des Menschen sind doch
aus der Intuition von Priestern entstanden!“
Benedikt grüßte von Rom aus auch
die Teilnehmer von zwei weiteren Seligsprechungen. In Spanien wurde am Samstag ein
katholischer Journalist ins Buch der Seligen eingeschrieben, und an diesem Sonntag
leitete Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in Slowenien die Seligsprechung eines
jungen Märtyrers.