2010-06-12 11:57:44

Erzbischof Franceschini: Padovese-Mord zeigt „explizit islamische Elemente"


RealAudioMP3 Erzbischof Ruggero Franceschini soll das Amt des ermordeten Bischofs Luigi Padovese verwalten, bis ein Nachfolger bestimmt wird. Das hat der Vatikan an diesem Samstag mitgeteilt. Padovese, bis dato apostolischer Vikar von Anatolien und Vorsitzender der türkischen Bischofskonferenz, war am 3. Juni ermordet worden. Die genauen Hintergründe des Mordes sind immer noch nicht geklärt.

 

Franceschini, der Erzbischof von Izmir ist, war selbst im Jahr 1993 von Papst Johannes Paul II. zum apostolischen Vikar von Anatolien ernannt worden und ist damit Padoveses Vorgänger. Ob er nun auch zu dessen offiziellem Nachfolger wird, ist nicht bekannt. Nach eigenen Angaben kennt der Erzbischof die Situation der Christen in der Region „wie die eigene Westentasche“. Für ihn ist die Bluttat religiös motiviert. „Der Mord weist in der Tat explizit islamische Elemente auf“, so Erzbischof Franceschini in einem Interview mit der Zeitung „Il foglio“ von diesem Samstag. Der Mord habe nichts mit der Regierung, so Francheschini, oder – wie der Vatikan zuletzt unterstrichen habe – mit persönlichen Gründen zu tun. Für ihn zeigt die türkische Regierung Schwäche im Umgang mit islamistischen Strömungen im eigenen Land. Padoveses Leichnam wurde unterdessen nach Italien überführt, wo er gerichtsmedizinisch untersucht werden soll. Bis sich widersprüchliche Vermutungen auflösen und offiziell ein Nachfolger bestimmt ist, wird Padoveses Amt zumindest von einem Kenner der Region verwaltet.


(rv/ilgiornale 12.06.2010 pr)







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