2010-06-12 14:22:24

Abt Henckel-Donnersmarck: „Zölibatsdiskussion lenkt vom Wesentlichen ab“


RealAudioMP3 Das Priesterjahr ist an diesem Freitag feierlich beendet worden, die Diskussionen um den Zölibat gehen aber weiter. Als „nebensächliche Strukturfragen“ nimmt der Heiligenkreuzer Abt Gregor Henckel-Donnersmarck die Rede über den Pflichtzölibat, das Frauenpriestertum und Vorgangsweisen bei Bischofsbestellungen wahr. Diese Fragen würden „vollkommen am zentralen Thema des Glaubens und der Religion vorbeigehen“, so der Abt wörtlich. Er äußerte sich anlässlich der Präsentation seines neuen Buches „ora @ labora - Über Gott und die Welt und das Paradies auf Erden“ in dieser Woche in Wien.



„Kardinal König hat immer die Dreierfrage gestellt: Woher kommen wir, wohin gehen wir, was ist der Sinn unseres Lebens. Das sind entscheidende religiöse Fragen, die wir im Gebet, in Meditation, aus der heiligen Schrift und im Feiern der Sakramente irgendwie annäherungsweise finden. Wenn sich der Papst "morgen an das Fenster im Vatikan stellt und sagt 'Bischöfe werden gewählt, Frauen werden geweiht und Priester dürfen heiraten', dann ist für Ihren und meinen Glauben überhaupt nichts geschehen. Für das, was Religion wirklich ausmacht, ist das völlig belanglos“ Wir werden abgelenkt bis zur Dummheit!“



Die zentrale Frage des Glaubens und der Religion sei der „persönliche Weg durch das Leben auf Gott zu“, so Henckel-Donnersmarck. In seinem neuen Buch lässt der Heiligenkreuzer Abt im Gespräch mit der Journalistin Judith Grohmann 33 Jahre Wirtschaftsleben und 33 Jahre Klosterleben Revue passieren. Auch Papst Benedikt XVI. sind zentrale Passagen gewidmet. Zur Finanz- und Wirtschaftskrise sagte der Abt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur kathpress:

„Ich glaube, die Wirtschaftskrise könnte auch als Chance verstanden werden, wenn man eben sagt: Wir wollen ganz bewusst wieder die Werte der katholischen Soziallehre – Personalprinzip, Solidarität, Subsidiarität – neue entdecken, um aus dieser tieferen theologisch-philosophischen Reflektion Lösungsansätze zu finden.“  
(kap 21.06.2010 pr)







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