Die Schweizer Bischöfe
nützen auch die neuen Möglichkeiten der Online-Kommunikation. Diese Woche suchten
mehrere Oberhirten auf dem katholischen Internetportal kath.ch den Dialog in einem
Chat-Forum. Bewusst hätten die Bischöfe diese moderne Kommunikationsform gesucht,
um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen und mit ihm ins Gespräch
zu kommen, sagt uns Charles Martig. Er ist Geschäftsführer vom katholischen Mediendienst
in Zürich, der das Internetportal führt. „Der Grund hierfür ist die Situation
der letzten Monate. Die Krise, die entstanden ist, durch die Missbrauchsfälle sowie
die Abwesenheit der offiziellen Kirchenstimmen. Wir haben uns in der Schweiz überlegt,
welche Möglichkeiten es gibt, den Dialog zwischen den Bischöfen und den Gläubigen
zu öffnen.“ Die Chats fanden von Montag bis Freitag jeweils über Mittag statt.
Am Montag war Bischof Markus Büchel von St. Gallen im Netz. Es folgten am Mittwoch
der Churer Weihbischof Marian Eleganti und am Freitag Abt Martin Werlen von Einsiedeln.
„Das
Ziel eines solchen Chats ist es, neue Kanäle zu öffenen und da zu sein. In einem solchen
Forum kann man über einfache Sachen bis hin zu komplexen theologischen Fragen angehen.
Es ist ein sehr offenes Forum, dass hier geöffnet wird.“ Und wie sieht die
Bilanz aus? Das fragten wir Charles Martig vom katholischen Mediendienst in Zürich.
„Wir
sind sehr überrascht und sehr zufrieden. Es waren 30 bis 40 Chattern dabei. Es gab
ein reger Austausch. Ich sehe zwei Effekte: Einerseits haben die Bischöfe, die erstmals
chatten, etwas Neues gelernt. Sie haben gemerkt, wie spannend das ist. Andererseits
gibt es ein Außensignal. Man sieht, wie die Bischöfe bereit sein können, auf Jugendliche
zuzugehen. Das ist positiv und es gibt bereits Berichterstattung darüber.“ Der
Bischofs-Chat soll aber nicht institutionalisiert werden, erläutert Martig weiter.