2010-06-09 13:28:33

Österreich: Wirtschaftsleben ist Frage des „richtigen Maßes"


Gerade in Zeiten einer globalen Krise gebe es Bedarf nach einer Neuausrichtung an Kriterien des Gemeinwohls. Das meint der Klagenfurter Bischof Alois Schwarz. Die Kirche habe diesbezüglich ein jahrhundertealtes ethisches Fundament – letztlich seien auch die Zehn Gebote des Alten Testaments nach wie vor taugliche Instrumentarien für eine Wirtschaft, die im Dienst des Menschen steht, so der Bischof laut Nachrichtenagentur kathpress bei einem Treffen mit Spitzenvertretern der österreichischen Wirtschaft. Er nehme eine große Offenheit von Spitzenvertretern der Wirtschaft für christlich grundgelegte Werte wie Wahrhaftigkeit, Zuverlässigkeit und Solidarität wahr, so der Bischof weiter. Umgekehrt erwartet sich Bischof Schwarz auch eine kompetentere Beurteilung ökonomischer Zusammenhänge durch kirchliche Einrichtungen sowie verstärktes „unternehmerisches Denken“. Er halte es für unangemessen, etwa in Predigten pauschal über die „Gier der Manager“ herzuziehen und wünsche sich mehr Differenzierung. Schließlich sei auch jeder Sparer, der von seinem Bankberater höchste Zinsen verlangt, Teil eines Finanzsystems, das neue Spielregeln brauche, so Schwarz. Die Frage nach dem „richtigen Maß“ müsse von der ganzen Gesellschaft gestellt werden, nicht nur von Wirtschaftstreibenden.

(kathpress 9.6.2010 ord)







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