Zypern: Kein Treffen zwischen Papst und Mufti wegen Verspätung
Ein für diesen Sonntag
kurzfristig anberaumtes Treffen in der Apostolischen Nuntiatur in Nikosia zwischen
Papst Benedikt XVI. und dem Mufti Yusuf Suicmez, Leiter des Religionsamtes im türkischen
Teil Zyperns, ist nicht zustande gekommen. Der ranghohe islamische Vertreter sei zu
spät an der Botschaft eingetroffen. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am
Sonntag vor Journalisten in der zyprischen Hauptstadt. Der Papst sei zu diesem Zeitpunkt
schon zu seinem nächsten Programmpunkt aufgebrochen. Am Samstag war der Papst in der
Pufferzone der Vereinten Nationen in Nikosia zu einer kurzen Begegnung mit einem 89-jährigen
islamischen Gelehrten aus dem Nordteil Zyperns zusammengetroffen.
Papst Benedikt
XVI. ist in der Zwischenzeit wieder in Rom angekommen. Gegen 18.15 Uhr (Ortszeit)
flog der Papst am Sonntag in einem Airbus A320 der Fluggesellschaft Cyprus Airways
vom Flughafen Larnaka zurück nach Rom.
Die Reise sei ein unerwarteter Erfolg
gewesen, resümiert Vatikansprecher P. Federico Lombardi die dreitägige Visite auf
der Mittelmeerinsel.
„Was hervorsticht, ist die Tatsache,
dass Benedikt XVI. drei Auslandsreisen in eineinhalb Monaten gemacht hat, die alle
ein großartiger Erfolg waren. Das kann man so sagen, weil es bei allen drei Besuchen
im Vorfeld auch andere Vorstellungen dazu gab. Insbesondere kann man großartige Resultate
in Sachen Ökumene feststellen. Gerade die Umarmung am Sonntagmorgen beim Gottesdienst
zwischen dem Papst und Chrysostomos ist das prägende Zeichen hierfür. (…) Die Proteste,
die es im Vorfeld von Seiten orthodoxer Bischöfe gab, waren absolut marginal und hatten
für die gesamte Reisebilanz keine Bedeutung.“
Die Überreichung des Arbeitspapiers
für die Nahostsynode im Herbst sei einer der Höhepunkte gewesen, so Lombardi:
„Denn
die Reise geht weiter. Es geht nun um eine breite Debatte der katholischen Kirche
und aller anderen christlichen Kirchen – für die Menschen im Nahen Osten. Wir hoffen
natürlich alle, dass aus der Synode konkrete Pläne hervorgehen. Man kann sagen, dass
die Zypernreise hier eine große Bewegung in Gang gesetzt hat.“