Der in der Türkei
ermordete Bischof Luigi Padovese wird an diesem Montag mit einer Trauerfeier im südtürkischen
Iskenderun verabschiedet. Die Totenmesse hält Erzbischof Ruggero Franceschini aus
Izmir. Padovese, Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz und seit 2004 Apostolischer
Vikar von Anatolien, war am Donnerstag von seinem 26-jährigen Angestellten und Fahrer
ermordet worden. Mit zahlreichen politischen und religiösen Vertretern reagierte auch
Papst Benedikt XVI. bestürzt auf den gewaltsamen Tod des Bischofs. Die Tat habe weltweit
für Entsetzen gesorgt. Das sagt uns Bischof Franceschini im Vorfeld der Totenmesse
in Iskenderun.
„Deshalb werden bei der Trauerfeier nicht
nur Katholiken aus der Türkei dabei sein. Anwesend sein werden beispielsweise auch
chaldäische und syro-katholische Vikare und natürlich alle Bischöfe der Türkei. Dieser
Gottesdienst wird offiziell im kleinen Kreis zelebriert, dennoch erwarten wir eine
große Menschenmenge. Aus der ganzen Türkei werden zahlreiche Busse herfahren. Bischof
Padovese war eine sehr beliebte Persönlichkeit.“
Im Vatikan
wurde Padovese nicht nur als exzellenter Theologe und Seelsorger geschätzt, sondern
vor allem auch, weil er durch seine diplomatische Art der wichtigste Gesprächspartner
der katholischen Kirche mit dem türkischen Staat war.
„Die
Kirche hat deshalb einen wichtigen Mitarbeiter verloren. Das wird in der Trauerfeier
wohl auch zur Sprache kommen. Bischof Padovese hat so viel für die Kirche in der Türkei
getan. Der Leichnam wird danach nach Antalya gebracht, bevor er dann nach Mailand
transportiert wird. In der norditalienischen Metropole findet eine zweite Totenmesse
statt, die voraussichtlich von Kardinal Dionigi Tettamanzi zelebriert wird. Kardinal
Tettamanzi war ein großer Freund des Verstorbenen.“
Das genaue Datum der
Trauerfeier in Mailand ist noch nicht bekannt. Man wisse nämlich noch nicht genau,
wann der Leichnam nach Italien geführt werde. Die Hintergründe des Mordes sind indes
weiter unklar. Medienberichten zufolge ließ Padovese unmittelbar vor seiner Ermordung
die Flugtickets nach Zypern stornieren. Ursprünglich sollte er in Nikosia den Papst
im Namen der Bischöfe der Türkei begrüßen. Der Vatikan und der Papst selbst erklärten
nach der Ermordung Padoveses, die Bluttat habe „mit Sicherheit“ keinen politischen
oder religiösen Hintergrund.