2010-06-07 13:36:41

Türkei: Trauerfeier für Padovese


RealAudioMP3 Der in der Türkei ermordete Bischof Luigi Padovese wird an diesem Montag mit einer Trauerfeier im südtürkischen Iskenderun verabschiedet. Die Totenmesse hält Erzbischof Ruggero Franceschini aus Izmir. Padovese, Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz und seit 2004 Apostolischer Vikar von Anatolien, war am Donnerstag von seinem 26-jährigen Angestellten und Fahrer ermordet worden. Mit zahlreichen politischen und religiösen Vertretern reagierte auch Papst Benedikt XVI. bestürzt auf den gewaltsamen Tod des Bischofs. Die Tat habe weltweit für Entsetzen gesorgt. Das sagt uns Bischof Franceschini im Vorfeld der Totenmesse in Iskenderun.

 

„Deshalb werden bei der Trauerfeier nicht nur Katholiken aus der Türkei dabei sein. Anwesend sein werden beispielsweise auch chaldäische und syro-katholische Vikare und natürlich alle Bischöfe der Türkei. Dieser Gottesdienst wird offiziell im kleinen Kreis zelebriert, dennoch erwarten wir eine große Menschenmenge. Aus der ganzen Türkei werden zahlreiche Busse herfahren. Bischof Padovese war eine sehr beliebte Persönlichkeit.“

 

Im Vatikan wurde Padovese nicht nur als exzellenter Theologe und Seelsorger geschätzt, sondern vor allem auch, weil er durch seine diplomatische Art der wichtigste Gesprächspartner der katholischen Kirche mit dem türkischen Staat war.

 

„Die Kirche hat deshalb einen wichtigen Mitarbeiter verloren. Das wird in der Trauerfeier wohl auch zur Sprache kommen. Bischof Padovese hat so viel für die Kirche in der Türkei getan. Der Leichnam wird danach nach Antalya gebracht, bevor er dann nach Mailand transportiert wird. In der norditalienischen Metropole findet eine zweite Totenmesse statt, die voraussichtlich von Kardinal Dionigi Tettamanzi zelebriert wird. Kardinal Tettamanzi war ein großer Freund des Verstorbenen.“ 

Das genaue Datum der Trauerfeier in Mailand ist noch nicht bekannt. Man wisse nämlich noch nicht genau, wann der Leichnam nach Italien geführt werde. Die Hintergründe des Mordes sind indes weiter unklar. Medienberichten zufolge ließ Padovese unmittelbar vor seiner Ermordung die Flugtickets nach Zypern stornieren. Ursprünglich sollte er in Nikosia den Papst im Namen der Bischöfe der Türkei begrüßen. Der Vatikan und der Papst selbst erklärten nach der Ermordung Padoveses, die Bluttat habe „mit Sicherheit“ keinen politischen oder religiösen Hintergrund.



(rv/kna 07.06.2010 mg)








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