Kongo: „Chebeya war ein engagierter Menschenrechtskämpfer“
„Floribert Chebeya war ein engagierter Menschenrechtskämpfer und wurde seit einiger
Zeit massiv bedroht.“ So erinnert sich der Missionar P. Loris Cattani vom Netzwerk
„Frieden für den Kongo“ in einem Interview mit der Agentur fides an Chebeya. Chebeya
war Präsident der Nichtregierungsorganisation „Stimme der Stimmlosen“. Er verschwand
am 1. Juni wie auch sein Fahrer in Kinshasa, auf dem dem Weg zum Generalinspektorat
der kongolesischen Polizei. Die Leiche von Floribert Chebeya wurde in der Nacht vom
2. auf den 3. Juni auf dem Rücksitz seines Autos in einer abgelegenen Straße westlich
von Kinshasa gefunden. Man hatte ihn an den Händen gefesselt und ihn bis zu den Knien
entkleidet. Sein Fahrer wurde am 3. Juni in einem anderen Stadtteil Kinshasas ebenfalls
tot aufgefunden. Die Todesumstände sind noch ungeklärt. „Die Tatsache, dass er vom
Oberinspektor der Polizei zu einem Termin gebeten worden war, lässt ahnen, dass es
bei dem Gespräch um delikate Fragen gehen sollte. Es ist bekannt, dass Chebeya einen
Bericht zur den Haftbedingungen in den Vollzugsanstalten der Stadt veröffentlichen
wollte“, so P. Cattani. Die Vereinten Nationen und die Europäische Union forderten
ebenfalls „unparteiische und unabhängige Ermittlungen“ zum Tod von Floribert Chebeya.