Um die Fürsorge eines Sohnes für seine betagten und kranken Eltern geht es im Gewinnerfilm
des 17. Europäischen TV-Festivals für religiöse Programme. Die Preise wurden am Sonntag
in Berlin vergeben. Auf dem Festival vertreten waren deutsche, niederländische und
irische Beiträge. Der Gewinnerfilm „Meine Eltern“ ist eine Reportage von Benedikt
Fischer zum Thema Altenfürsorge. Der Beitrag wurde vom hessischen Rundfunk produziert
und in der ARD ausgestrahlt. Der zweite Preis ging an die holländische Produktion
„Patrick’s Königreich“, ein Familienprogramm des kirchlichen Programmzulieferers KRO/RKK.
Auf den dritten Platz gelangte der Beitrag „My Father’s House“ des irischen TV-Senders
RTE; in der Reportage geht es um sexuellen Missbrauch. Der Publikumspreis wurde dem
Südwestrundfunk (SWR) für seinen Beitrag „Alles koscher im Café“ über ein jüdisches
Restaurant in Berlin zuerkannt.
Bei dem viertägigen Festival mit 95
Programmverantwortlichen aus 18 europäischen Ländern ging es auch um den Stellenwert
und die künftige Entwicklung religiöser TV-Programme. Der Chefredakteur des ZDF, Peter
Frey, bezeichnete Religion im Fernsehen als unverzichtbar. Sie gehöre zum Menschen
und müsse daher auch im Programm ihren Platz finden. Auch der Leiter der Religionsabteilung
der britischen BBC, Aaqil Achmed, sah im Fernsehen eine gute Zukunft für religiöse
Themen. Sie müssten jedoch „marktgängig und konsequent an den Interessen der Zuschauer
ausgerichtet“ sein. – Das Festival für religiöse TV-Programme wird von den internationalen
katholischen und evangelischen Mediendachverbänden Signis und WACC veranstaltet. Es
findet seit 1969 alle drei Jahre in wechselnden europäischen Ländern statt.