Papst zu Fronleichnam: „Priestertum Christi ist prophetisch“
Papst Benedikt XVI. hat zum Fronleichnamsfest die zentrale Bedeutung der Eucharistiefeier
hervorgehoben. Mit dem Letzten Abendmahl habe Jesus sein eigenes Opfer am Kreuz vorweggenommen,
sagte der Papst am Donnerstagabend während einer Messe in der Lateran-Basilika in
Rom. Hierbei handle es sich nicht um ein rituelles, sondern um ein persönliches Opfer.
Die Gaben Brot und Wein seien durch das Wirken des Heiligen Geistes in der grenzenlosen
Liebe Jesu zu den Menschen in Leib und Blut Christi verwandelt worden, führte der
Papst aus. Das Sakrament der heiligen Kommunion vergegenwärtige dieses Opfer des Erlösers.
Mit
Blick auf das in der kommenden Woche endende internationale Priesterjahr hob Benedikt
XVI. hervor, dass Christus sich in der Eucharistie als Priester offenbare. Die Leidensgeschichte
sei die „Priesterweihe“ Jesu gewesen, so das Kirchenoberhaupt. Er sei dies zwar nicht
im rechtlichen Sinne gewesen; durch Leiden, Tod und Auferstehung sei er jedoch in
einer existenziellen Weise zu einem solchen geworden. Möglich gemacht habe dies die
Kraft des Heiligen Geistes, von der er ganz erfüllt gewesen sei. Diese könne extreme
Gewalt und äußerste Ungerechtigkeit in einen Akt größter Liebe und Gerechtigkeit verwandeln,
sagte der Papst.
Der Fronleichnamsgottesdienst mit dem Papst fand in diesem
Jahr aus Witterungsgründen nicht wie üblich auf dem Vorplatz, sondern im Inneren der
römischen Bischofskirche des Papstes statt. Eine im Anschluss an den Gottesdienst
geplante Prozession zu der einen Kilometer entfernten Basilika Santa Maria Maggiore
fiel wegen des schlechten Wetters aus. Stattdessen fand eine eucharistische Anbetung
in der Basilika statt.