Die ehemalige Hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat eine Rückkehr in die
Ämter der evangelischen Landesbischöfin und der EKD Ratsvorsitzenden ausgeschlossen.
Zu Spekulationen über eine mögliche Wahl zur Bundespräsidentin äußerte sich Käßmann
während ihrer Verabschiedung vor der hannoverschen Landessynode am Mittwoch nicht.
Die 52-Jährige machte keine weiteren Angaben zu ihrer beruflichen Zukunft. Vor den
Synodalen bezeichnete Käßmann ihren Rücktritt als „mit Blick auf das Amt und mit Blick
auf meine Person die angemessene und damit richtige Entscheidung“. Der Präses der
Synode, Jürgen Schneider, würdigte Käßmann als „Bischöfin der Herzen“, die der Kirche
ein „junges, frisches, weibliches Gesicht“ gegeben habe. „Lebendiger, kräftiger und
schärfer ist das Profil geworden, auch weil Du eine gute Predigerin bist“, sagte Schneider
an Käßmann gerichtet. Gelegentlich sei die Theologin aber auch so spontan und schnell
vorausgeeilt, „dass nicht alle mitkommen konnten“. Kritik äußerte Schneider an Menschen,
die Käßmann „über alle Maßen, fast wie eine Heilige“ verehrten. Nach dem ersten Gottesdienst
von Käßmann seit ihrem Rücktritt hatten mehrere hundert Menschen am Sonntag in Hannover
mit Plakaten und dem Absingen einer eigenen Margot-Käßmann-Hymne für eine zweite Amtszeit
der ehemaligen Bischöfin demonstriert. Während ihrer noch bis zum Samstag in der hannoverschen
Henriettenstiftung andauernden Tagung wollen die 75 Mitglieder des Kirchenparlaments
auch über eine Amtszeitbegrenzung für Bischöfe und Landessuperintendenten auf zehn
Jahre beraten, die allerdings erst nach der im November zu tätigenden Bischofswahl
in Kraft treten soll. Käßmanns Nachfolgerin oder Nachfolger wird daher noch bis zur
Pensionierung Bischof der hannoverschen Landeskirche sein.