Richard Baawobr (50) aus Ghana ist zum ersten afrikanischen Generaloberen der „Weißen
Väter“ gewählt worden. Wie der vatikanische Missionsdienst fides am Dienstag mitteilte,
entschied sich das Generalkapitel der „Gesellschaft der Missionare von Afrika“ am
Montag für Baawobr, der bisher stellvertretender Generaloberer war. Er tritt die Nachfolge
des Franzosen Gerard Chabanon an, der den Orden seit 2004 leitete. Nach einem Noviziat
im Schweizerischen Freiburg ging Baawobr zum Theologiestudium nach London. Im Jahr
1987 wurde er in seinem Heimatland zum Priester geweiht. Sein erster Einsatz als Missionar
führte ihn anschließend in den Kongo. Es folgten vertiefende Studien in Rom und Frankreich.
Seit 1999 war der Ghanaer für die Ausbildung der Theologiestudenten des Ordens im
französischen Toulouse zuständig. Im Jahr 2004 schloss der Ordensmann eine bibelwissenschaftliche
Doktorarbeit ab. – Die Weißen Väter zählen gegenwärtig nach eigenen Angaben 1.541
Mitglieder aus 37 Nationen auf allen fünf Kontinenten. Seit dem 10. Mai tagt das Generalkapitel
des Ordens in Rom. Die 42 Delegierten aus aller Welt beraten noch bis zum 12. Juni
über Ordensangelegenheiten. Der Orden wurde 1868 vom französischen Kardinal Charles
Lavigerie (1825-1892) gegründet.