2010-06-02 15:07:18

Nigeria: „Interreligiöser Dialog hat Priorität“


Der Erzbischof von Abuja warnt vor einer Instrumentalisierung der Religion. Erzbischof John Onaiyekan sprach bei einer Veranstaltung der Hilfswerk „Kirche in Not“ in der Akademie Klausenhof in Hamminkeln-Dingden (Kreis Wesel). Nach Angaben des katholischen Hilfswerks ist in zwölf Bundesstaaten im Norden Nigerias die Scharia, das religiös begründete Gesetz des Islam, eingeführt worden. Der Bischof sagte, dass die nigerianische Bischofskonferenz die Einführung der Scharia zwar als Gewohnheitsrecht respektiere. Sie lehne es aber als allgemeingültige Gesetzgebung für alle Einwohner Nigerias ab. Der Anteil der christlichen und muslimischen Gläubigen in dem afrikanischen Land ist mit jeweils 70 Millionen nahezu gleich groß; aufgrund der hohen Geburtenrate wachsen beide Glaubensgruppen. Während der vergleichsweise wohlhabende Süden Nigerias mehrheitlich christlich geprägt ist, leben Muslime vor allem im Norden des Landes. In Zukunft müsse man daher an einem starken, gemeinsamen Nigeria arbeiten, betonte Erzbischof Onaiyekan. Er verglich die Situation mit siamesischen Zwillingen: Wenn man sie gewaltsam voneinander trenne, stürben beide.



(pm 02.06.2010 mg)








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