Die katholische Friedensbewegung Pax Christi ist „entsetzt“ über die israelische Militäraktion
gegen einen internationalen Schiffskonvoi mit Hilfsgütern für den Gazastreifen. Dabei
wurden am Montagmorgen mindestens 16 Menschen getötet. „Wir sind total bestürzt über
diese völlig überzogene Aktion“, sagte Vizepräsidentin Wiltrud Rösch-Metzler am Montag
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Jetzt müsse der internationale
Druck auf Israel zunehmen und dafür sorgen, dass die Blockade des Gaza-Streifens endlich
ein Ende finde. Bisher habe man keinen Kontakt zu dem Hilfskonvoi und auch nicht
zu den fünf Deutschen an Bord, sagte Rösch-Metzler. Es sei „unglaublich“, dass es
bei einer solchen Hilfslieferung Tote und Verletzte gebe. Der Konvoi sei kein Angriff
auf Israel, sondern eine Hilfsaktion für die Menschen in Gaza. Israelische Sondereinheiten
hatten am frühen Morgen die Schiffe des Verbands von Helikoptern und Booten aus geentert,
um sie an einer Weiterfahrt nach Gaza zu hindern. Bei der Aktion kamen nach bisherigen
Angaben 16 der Friedensaktivisten ums Leben. Nach israelischen Militärangaben eröffneten
die Soldaten das Feuer, als sie bedroht worden seien. Die Organisatoren von „Free
Gaza“ erklärten hingegen, die Enternden hätten ohne Vorwarnung und auch auf Schlafende
geschossen. An Bord haben die Schiffe rund 10.000 Tonnen Hilfsgüter, die für den Gazastreifen
bestimmt sind.