Frankreich: Rassismus und Antisemitismus angestiegen
Fremdenfeindliche und rassistische Gewalt sind in dem Land im vergangenen Jahr stark
angestiegen. Mehr als 1.000 Übergriffe und 800 Bedrohungen seien registriert worden,
heißt es in einem Jahresbericht der Nationalen Beraterkommission für Menschenrechte,
der am Montag in Paris veröffentlicht wurde. Darunter seien 220 Gewalttaten. Rund
ein Drittel der rassistischen und fremdenfeindlichen Übergriffe und Einschüchterungen
beträfen Bürger nordafrikanischer Herkunft, heißt es im Bericht unter Berufung auf
die Polizei. Sechs muslimische Kultstätten seien angegriffen worden, drei mal so viel
wie 2008. Am stärksten betroffen seien der Großraum Paris, der Großraum Lyon sowie
Nordostfrankreich. Erheblich gestiegen sei auch die Zahl antisemitischer Gewalttaten
und Übergriffe. Man habe 172 Gewalttaten sowie 640 antisemitische Bedrohungen und
Einschüchterungen gezählt, rund 77 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten dieser
Vorkommnisse seien aus dem Großraum Paris, dem Elsass und Südfrankreich gemeldet worden.