Das so genannte „Kreuz
der Weltjugendtage“ hat schon viel erlebt: Schließlich reist es seit über einem Vierteljahrhundert
im Umfeld der kirchlichen Weltjugendtage durch die ganze Welt. Am Samstag Morgen hat
es nun einen Besuch im Gefängnis gemacht, und zwar in der römischen Haftanstalt Rebibbia,
einer der größten und bestbewachten von ganz Italien. Die etwa 300 Häftlinge kommen
mehrheitlich aus Süditalien; auch einige Mafiosi sind darunter. Bei einem Gebetsgottesdienst
vor dem Kreuz konnten die Insassen von Rebibbia Fürbitten formulieren oder beichten.
„Die jungen Leute haben das gut aufgenommen“, berichtet Bischofsdelegat
Nicola Filippi hinterher. „Man merkt, dass es ihnen guttut zu spüren, dass ihnen
jemand nahe ist und ihnen Hoffnung macht – denn das Gefängnis ist ja ansonsten ein
Ort tiefer Einsamkeit. Es gibt viele junge Katholiken, die ehrenamtlich im Innern
von Rebibbia arbeiten und sich um die Häftlinge kümmern; der Besuch des Weltjugendtags-Kreuzes
ging auf ihre Initiative zurück. Ich muss sagen, dass auch die Häftlinge diesen jungen
Freiwilligen etwas sehr Wichtiges zeigen: Das Gefängnis ist ja ein Ort, der einem
dabei hilft, über das wirklich Wesentliche im Leben nachzudenken.“
„Natürlich
ist jede Art von Kontakt zur Außenwelt sehr wichtig für Menschen, die in so einer
Struktur einsitzen”, sagt Gefängnisdirektor Stefano Ricca. „Die Menschen hier
hängen von diesem Kontakt nach draußen ab. Sie hoffen darauf, sich später wieder in
ein normales Leben einzugliedern, und bei den Schwierigkeiten, die sie haben, können
der Glaube und das Glauben an sich wirklich eine große Hilfe sein...“ (rv
30.05.2010 sk)