2010-05-29 12:49:36

Österreich: Kirche kritisiert verkürzten Arbeitsbegriff


Angesichts des am Freitag präsentierten „Frauenberichts 2010“ warnt das kirchliche Institut für Ehe und Familie (IEF) vor einer undifferenzierten politischen und gesellschaftlichen Debatte. Der von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in Auftrag gegebene Bericht operiere mit einem verkürzten Arbeitsbegriff und löse Frauen gänzlich aus familialen Bezügen, kritisierte IEF-Direktor Günter Danhel den Bericht. Indem der Bericht Erwerbsarbeit nur als Vollerwerbsarbeit ernst zu nehmen scheine, orientiere sich die Erhebung an einem „männlichen Leitbild“, so Danhel gegenüber kathpress. Dass Frauen, die statistisch gesehen „nur“ in Teilzeit arbeiten, den Rest des Tages oftmals mit unbezahlter Familien- oder Pflegearbeit verbringen, werde in dem Bericht nicht berücksichtigt. Entsprechend vermisst Danhel in der nun anhebenden Diskussion über den „Frauenbericht“ auch Impulse zu einem „zukunftsträchtigen neuen Arbeitsbegriff, der auch die in und durch Familien erbrachten Leistungen angemessen einschließt“. Gänzlich ausgeblendet bleibe bei der bloßen Fokussierung des Berichts auf Erwerbsquoten und Einkommensniveaus auch die Frage nach neuen Ansätzen, Familien- und Erwerbsarbeit zu verbinden. – Der Frauenanteil an der Bevölkerung betrug 2009 rund 51 Prozent, ihre Lebenserwartung stieg seit 1999 von 80,4 auf 83 Jahre. Besonders aufgeholt haben Frauen im Bereich der Bildung: Konnten 1971 noch rund 70,4 Prozent als höchste Ausbildung nur einen Pflichtschulabschluss vorweisen, waren es 2008 nur mehr rund 22,3 Prozent.



(kap 29.05.2010 mg)








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