2010-05-28 14:00:17

Bischof Shomali: „Christen stiften Frieden im Heiligen Land“


RealAudioMP3 In mehr als 20 Ländern beginnt an diesem Samstag die diesjährige „Weltwoche für Frieden in Palästina und Israel“. Unter dem Motto „Es ist Zeit“ beteiligen sich Kirchen aller Konfessionen
und christliche Menschenrechtsorganisationen an der vom Weltkirchenrat (ÖRK) ins Leben gerufenen Aktionswoche. Mit Gebeten und anderen Initiativen setzen sich die Veranstaltungen für einen gerechten Frieden im Nahen Osten ein. Derweil verwies William Hanna Shomali, neuer Weihbischof des lateinischen Patriarchates in Jerusalem, im Interview mit uns auf die friedensstiftende Funktion der Christen im Heiligen Land. Für die Region sei gerade deshalb ihre verstärkte Abwanderung fatal:

„Die meisten Exilanten aus dem Heiligen Land sind Christen; zum Beispiel gibt es in Chile 300.000 Christen palästinensischer Herkunft. Wenn die wenigen Verbliebenen auch noch abwandern, bedeutet das eine Armut für das ganze Land. Wir haben nämlich einen mäßigenden Einfluss auf diese Region und das wissen alle: Auch die Moslems und die Juden. Deshalb müssen wir unsere Gemeinschaften davon überzeugen, dass ihre Präsenz hier kein Verhängnis ist, sondern eine Gnade, eine Mission, eine Berufung.“

In ökumenischer Hinsicht müssten die Christen im Heiligen Land noch mehr tun, so der Weihbischof. Es gelte, aus der Isolation auszubrechen und mutig neue Bindungen zu den anderen Glaubensgemeinschaften einzugehen. Dankbar zeigte sich Shomani für Solidaritätsbekundungen von Kirchen aus aller Welt. Eine wichtige Rolle spiele hier zum Beispiel die traditionelle Karfreitagskollekte für die Christen im Heiligen Land.
„Diese finanziellen Hilfen erlauben es uns, die zahlreichen heiligen Stätten zu pflegen und soziale Strukturen wie Schulen, Krankenhäuser, Kirchengemeinden und Priester zu unterstützen. Das alles kommt dem Glaubensleben zu Gute, das Geld wird dabei gewinnbringend eingesetzt.“

Shomali erhielt die Weihe für das neue Bischofsamt am Donnerstag; nach der Ernennung durch Benedikt XVI. Ende März, trägt er den Titel Bischof von Lydda. Der neue Gehilfe des lateinischen Patriarchen Fouad Twal muss sich um unterschiedlichste Belange der Diözese kümmern, die sich über vier Länder erstreckt: Jordanien, Palästina, Israel und - das mag überraschen - auch Zypern. Sie umfasst gut 400.000 Christen.

Den Auftakt der Aktionswoche in den Palästinensergebieten bildet am Samstagabend ein ökumenisches Friedensgebet vor der israelischen Sperrmauer in Bethlehem. Dazu sind die Oberhäupter und Mitglieder aller in Jerusalem vertretenen Kirchen eingeladen. Aus Deutschland hat Pax Christi Augsburg zu der Aktionswoche eine eigene Reise organisiert. Deren Teilnehmer besuchen mehrere Brennpunkte des Nahost-Konflikts. Außerdem sind Treffen mit israelischen und palästinensischen Friedensaktivisten vorgesehen.

(rv/kna 28.05.2010 pr)







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