2010-05-26 11:24:14

Schweiz: Heilung für Lourdespilger immer unwichtiger


Wer heute nach Lourdes pilgert, will vor allem innehalten und sich selber auf die Spur kommen. Heilung sei demgegenüber nicht mehr so wichtig wie früher. Dies hat eine Untersuchung vor Ort ergeben, die das Lausanner „Observatoire des religions en Suisse“ und die Fakultät für Theologie und Religionswissenschaft der Universität Lausanne 2009 durchgeführt haben und die jetzt vorgestellt wurde. Elf Studenten begleiteten vom 10. bis 16. Mai 2009 die Interdiözesane Westschweizer Lourdeswallfahrt und tauchten an einem der wichtigsten katholischen Wallfahrtsorte in den Alltag der Pflegeteams und Krankenträger ein. Begleitet wurden die Studenten dabei von Forschern, darunter Laurent Amiotte-Suchet. Der Oberassistent an der Fakultät für Theologie und Religionswissenschaft forscht über den Wandel der Lourdespilger. Seit vier Jahren hat er deshalb Kontakt zu einem Verein, der kranke und alte Lourdespilger betreut. In einem Beitrag auf der Webseite der Monatszeitschrift „Bonne nouvelle“ der protestantischen Kirche im Kanton Waadt erklärt der Forscher, früher habe man sich „die Gnade“ bei der Ankunft erhofft, sozusagen als Entschädigung für die Anstrengung des Pilgerns. Heute reklamierten die Pilger, wenn die Eisenbahnwaggons nicht „genug komfortabel“ seien. Laurent Amiotte-Suchet erläutert, heute stehe nicht mehr so sehr die Heilung im Zentrum. Wohlbefinden, Innehalten und eine persönliche Innenschau seien für Pilger heute viel wichtiger.



(apic 26.05.2010 mg)








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