Mit fast 200 menschlichen Knochen im Gepäck sind am Samstag ein 43-jähriger Schweizer
und ein Diakon der griechisch-orthodoxen Kirche am Flughafen von Saloniki verhaftet
worden. Der Mann wollte die menschlichen Überreste offenbar als Reliquien verkaufen,
wie die Nachrichtenagentur sda am Montag meldete. Der Elektroniker aus dem Kanton
Zürich wollte die Knochen in Deutschland einem Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche
übergeben, so die griechische Polizei. Erhalten hatte er die 197 Menschenknochen in
einem silbernen Reliquienschrein und drei Schädel von einem Diakon des Bistums von
Sidirokastro nahe der bulgarischen Grenze. Die Männer gaben an, es handle sich um
Reliquien. Die Polizei nahm laut sda auch den Diakon fest. In seiner Wohnung fand
sie weitere 505 Knochen, 15 Schädel, Ikonen und byzantinische Münzen. Die gesäuberten
Skelett-Teile trugen Etiketten mit verschiedenen Namen von Heiligen. Die beiden mutmaßlichen
Schmuggler müssen sich ab Dienstag wegen Leichenschändung, schwerem Diebstahl und
Schmuggel von Antiquitäten vor dem Haftrichter verantworten.