Das russische Parlament hat den Jahrestag der Christianisierung des Landes zum nationalen
Gedenktag erhoben. 422 von 450 Abgeordneten stimmten dafür, dass der Staat künftig
den 28. Juli als „Tag der Taufe Russlands" feiert. Der Tag hat damit denselben Rang
wie etwa der Verfassungstag und der Tag der Oktoberrevolution, ist jedoch kein arbeitsfreier
Feiertag. Die Feierlichkeiten am „Tag der Taufe Russlands“ finanziert dem Gesetz zufolge
der Staat. Der Gedenktag geht auf eine entsprechende Initiative der russisch-orthodoxen
Kirche aus dem Jahr 2008 zurück. Ihr schlossen sich Staatspräsident Dmitri Medwedew
und Ministerpräsident Wladimir Putin an. Der Kiewer Großfürst Wladimir hatte sich
am 28. Juli 988 nach byzantinischem Ritus taufen lassen und das Christentum zur Staatsreligion
erklärt. Der Überlieferung zufolge bekehrte sich der orthodoxe Heilige aus Anlass
seiner Hochzeit mit Prinzessin Anna von Byzanz zum Christentum. In der Ukraine ist
der Jahrestag der Christianisierung seit 2008 gesetzlicher Feiertag.