2010-05-20 11:13:16

Vatikan: Papst Benedikt bringt Schwung in den Dialog


Durch die Wahl Papst Benedikts XVI. ist die Annäherung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche in den vergangenen Jahren begünstigt worden. Das hat der Außenstellenleiter des russisch-orthodoxen Patriarchats, Metropolit Hilarion, bei seinem aktuellen Besuch im Vatikan betont. Das katholische Kirchenoberhaupt genieße unter orthodoxen Christen als „Verteidiger traditioneller christlicher Werte“ ein hohes Ansehen. Der katholisch-orthodoxe Dialog darf sich nach den Worten Hilarions jedoch nicht allein auf Gespräche zwischen Theologen beschränken. Dieser müsse vielmehr auch die normalen Gläubigen einbeziehen. Es nütze wenig, wenn sich die Fachleute über Streitpunkte in Lehrfragen einigten, diese Übereinkunft aber nicht vom einfachen Kirchenvolk mitgetragen werde, sagte der Metropolit. - Der katholisch-orthodoxe Dialog hat nach den Worten von Kurienkardinal Walter Kasper eine neue Qualität erreicht. Der Vatikan-Besuch des Moskauer Außenamtschefs Metropolit Hilarion stelle nicht einfach nur eine „neue Etappe“ dar, sondern eröffne eine „neue Dimension“, sagte der Präsident des päpstlichen Einheitsrates am Mittwoch nach einer rund 45-minütigen Unterredung mit dem Repräsentanten des russisch-orthodoxen Patriarchats. Kasper hob hervor, dass nicht nur der theologische, sondern insbesondere auch der kulturelle Dialog zwischen beiden Kirchen von hoher Bedeutung sei. Der Unterschied zwischen Orient und Okzident bestehe heute in erster Linie nicht in religiösen Unterschieden, sondern in einer „kulturellen Entfremdung“, sagte Kasper. Zugleich wies er darauf hin, dass die Gemeinschaft mit der orthodoxen Kirche nicht zu einer Nivellierung der Unterschiede führen dürfe.

(kipa 20.05.2010 vp)








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