Der irische Primas, Kardinal Sean Brady, will sein Amt doch weiterführen. Das geht
aus einer Erklärung des Erzbischofs von Armagh hervor. Brady hatte am letzten St.-Patricks-Fest
öffentlich mit Rücktrittsgedanken gespielt; Hintergrund ist der heftige Missbrauchsskandal
in der irischen Kirche. „In den Jahren, die mir als Erzbischof von Armagh noch bleiben,
will ich mich mit ganzer Kraft für Heilung, Busse und Erneuerung einsetzen“ – das
schreibt Brady als Reaktion auf den zweiten Jahresbericht der nationalen Missbrauchs-Kommission.
Er habe den Papst gebeten, ihm in in Armagh einen weiteren Bischof zur Seite zu stellen,
um mit den Folgen der Krise fertig zu werden, so Kardinal Brady. Der neue Bericht
spricht von 200 Missbrauchs-Fällen aus dem kirchlichen Raum, die der Komission binnen
eines Jahres bis zum April gemeldet worden seien.