Die internationale Gemeinschaft soll sich stärker um die verfolgten Christen im Irak
kümmern. Dazu ruft der syrisch-katholische Erzbischof im nordirakischen Mossul, Basile
Georges Casmoussa, auf. Massiver Druck auf die irakische Regierung sei die einzige
realistische Chance für die Christen, sagte Casmoussa am Dienstag bei einem Besuch
des katholischen Hilfswerks missio in Aachen. Es gebe Initiativen gegen die örtlichen
Christen, die mit Gewalt, Drohungen, Entführungen und sogar Mord vertrieben werden
sollten. Als jüngsten negativen Höhepunkt nannte der Erzbischof einen Anschlag auf
einen Konvoi christlicher Studenten in der Nähe von Mossul Anfang Mai. Dabei seien
zwei Studierende getötet und mehr als 180 Menschen verletzt worden. An einer Aufklärung
der Tat sei aber offenbar niemand interessiert. Die Politik bekenne sich zwar offiziell
zum Schutz religiöser und anderer Minderheiten, doch im Alltag sei davon nichts zu
spüren, kritisierte Casmoussa.