2010-05-18 12:48:58

Portugal: Präsident für Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare


Drei Tage nach der Abreise von Papst Benedikt XVI. hat Portugals Präsident Aníbal Cavaco Silva eine Legalisierung gleichgeschlechtlicher Paare angekündigt. Er werde das Gesetz ungeachtet seiner persönlichen Einstellung ratifizieren, sagte er portugiesischen Medienberichten zufolge am Montagabend. Das Parlament des Landes hatte ein entsprechendes Gesetz im Februar verabschiedet. Cavaco sagte, Portugal müsse sich anderen dringenden Problemen widmen. Er nehme das umstrittene Gesetzesvorhaben aus der öffentlichen Diskussion, damit sich das finanziell angeschlagene Land ganz auf die Bekämpfung der Wirtschaftskrise konzentrieren könne. Angesichts der liberalen Mehrheit im Parlament halte er es für sinnlos, die Diskussion unnötig zu verlängern, so der konservative Präsident. Die Diskussion würde lediglich dazu führen, „die Gräben zwischen den Portugiesen zu vertiefen und die Aufmerksamkeit der Politiker von den schweren Problemen abzulenken“, die Portugal betreffen. Die geplante Zulassung der gleichgeschlechtlichen Paare hatte in dem mehrheitlich katholischen Land zu heftigen Diskussionen geführt. Benedikt XVI. hatte Portugal von Dienstag bis Freitag vergangener Woche besucht. Während der Reise ging er indirekt auf die Frage gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ein: Initiativen, die das Ziel hätten, die vorrangigen Werte des Lebens und der Familie zu schützen, „die auf die unauflösliche Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gegründet ist, helfen, auf einige der heimtückischsten und gefährlichsten Herausforderungen zu antworten, die sich heute dem Gemeinwohl stellen.“ - Portugal ist nach Belgien, den Niederlanden, Spanien, Schweden und Norwegen das sechste Land Europas, in dem die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern erlaubt ist. Dem neuen Gesetz zufolge dürfen homosexuelle Paare aber auch künftig keine Kinder adoptieren.


(kap/kipa 18.05.2010 mg)







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