D: Bischöfe rufen zum Gebet für chinesische Kirche auf
Zum kommenden Pfingstmontag haben die deutschen Bischöfe zum Gebet für die katholische
Kirche in China aufgerufen. Das hat die deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Dienstag
in Bonn mitgeteilt. Priester und Gläubige sollten am Gedenktag „Maria, Hilfe der Christen“
die Anliegen der Kirche in China in die Gottesdienste einbeziehen und im persönlichen
Gebet gedenken. Empfohlen wird darüber hinaus, die schwierige Lage der chinesischen
Katholiken in den Fürbitten am kommenden Sonntag aufzugreifen. Ihre Situation habe
sich laut DBK in den vergangenen Jahren „deutlich verbessert“. Immer noch schränke
die staatliche Religionspolitik den Handlungsspielraum der Kirche ein und versuche,
auf die Verwaltung von Diözesen und Gemeinden Einfluss zu nehmen. Gleiches gelte auch
für die Besetzung von Ämtern und die theologische Ausbildung der Seminaristen, heißt
es in dem Schreiben der Bischofskonferenz. Die Gebetsinitiative geht auf eine Empfehlung
von Papst Benedikt XVI. zurück, der 2007 in seinem Brief an die katholische Kirche
in der Volksrepublik China zu einer wachsenden Verbundenheit in Gebet und Begegnung
zwischen der Kirche in China und der Weltkirche aufgerufen hat. Der 24. Mai wurde
als Tag des weltweiten Gebets für China bestimmt, weil er ein wichtiges Datum im Glaubensleben
der dortigen Katholiken darstellt: Unzählige Gläubige machen sich jährlich auf, um
auf dem Berg Sheshan in der Diözese Shanghai die Gottesmutter zu verehren. - Etwa
ein Prozent der chinesischen Bevölkerung bekennt sich zur katholischen Kirche. Der
Großteil der Katholiken lebt auf dem Land. Aber auch in den Städten, in den gebildeten
Schichten, wächst das Interesse am Christentum. Für die Kirche in China ist 2010 ein
besonderes Jahr: sie feiert den 400. Todestag des großen China-Missionars Matteo Ricci
SJ. Er hat Wege für die Begegnung des Christentums mit der chinesischen Kultur gewiesen
und Möglichkeiten für die Annahme der christlichen Botschaft aufgezeigt. Seinem Geist
bleibt auch die heutige Kirche verpflichtet.