2010-05-15 14:49:13

ÖKT: Zollitsch lobt den Kirchentag


RealAudioMP3 Es waren gute Tage in München, die eine Kirche aller Generationen gezeigt haben. Das sagt zum Abschluss des Zweiten Ökumenischen Kirchentags, Erzbischof Robert Zollitsch, in München. Alt und Jung bildeten zusammen eine lebendige, neugierige und fröhliche Gemeinschaft, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Das mache Mut und erinnere uns daran, dass der Glaube viele Gesichter habe. Zollitsch:

„Es gab viele schöne Begegnungen hier in München. Mir ist aufgefallen, dass überall wo ich war die Botschaft durchkam, was das Gemeinsame ist und verbindet wichtig ist. Das Gemeinsame ist größer als das, was uns trennt. Das habe ich vor allem bei dem Podium mit dem evangelischen Präses Schneider erlebt. Wir haben gemeinsam aufgezeigt, was uns verbindet. ... Deshalb bin ich sehr angetan, von dem, was die Veranstalter hier organisiert haben. Die Kritiken sind eher von den Medien hochgespielt worden.“ 
Es habe Foren auf sehr hohem intellektuellem Niveau gegeben, so Zollitsch weiter. Gottesdienste, Gebetsstunden und Bibelarbeiten hätten eine lebendige und oft eindrucksvolle Spiritualität gezeigt. Die Kirchen hätten bewiesen, wie viel sie zum gesellschaftlichen Leben beitrügen. In einer Medienmitteilung von diesem Samstag schreibt Zollitsch:

„Wir leben in sehr bewegten Zeiten, innerhalb wie außerhalb der Kirche. Von München geht ein Impuls des Selbstvertrauens aus. Das Christentum gehört zu unserem Land und wird zu seiner Zukunft beitragen. Ich verspüre durch den Ökumenischen Kirchentag einen Aufbruch oder zumindest bei den Teilnehmenden den Willen zum Aufbruch. Wir wollen neue Wege gehen, wir wollen unser Zeugnis geben. In München haben wir gespürt, dass allen Stürmen zum Trotz wir als Kirche sprachfähig sind, dass wir viel zu sagen haben und dass unsere Erfahrung den Menschen hilft.“ 
Und weiter fügt er hinzu:
„Wir brauchen keine Ökumene mit verschiedenen Geschwindigkeiten, wir brauchen eine Ökumene, in der alle Partner mit der gleichen Geschwindigkeit und im gleichen Gang fahren. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg zwischen Protestanten und Katholiken. Aber die gestrige Mahlfeier mit gesegnetem Brot in der Münchner Innenstadt, zu der uns die Orthodoxen eingeladen haben, hat gezeigt, dass wir auch die Orthodoxie in der Ökumene der gleichen Geschwindigkeit nicht außer Acht lassen dürfen. Wir haben offene Fragen, aber München hat uns vor Augen geführt, dass wir gut an den Fragen arbeiten. Auf der Ebene der Kirchenleitungen geschieht das ja immer wieder. Aber ich habe es besonders als Bereicherung empfunden, dieses Gespräch mit allen Christinnen und Christen zu führen. Das ist für uns eine gute Vergewisserung. Ich habe in München erfahren, dass die Ökumene lebt und keiner – von so vielen heraufbeschworenen – Eiszeit ausgesetzt ist. Hier war Ökumene lebendig und zwar so lebendig, dass man – nach manchen Enttäuschungen der Vergangenheit auf allen Seiten – auch mutig und hoffnungsvoll nach vorne schauen darf.“ 
Die Missbrauchskrise habe an verschiedenen Stellen immer wieder den ÖKT geprägt. Aber sie sei nicht „die graue Wolke“ gewesen, die die Sonne des Kirchentags habe verblassen lassen.

„Ja, es war gut, dass wir uns in der Krise gemeinsam auf unsere Verantwortung besonnen haben. Wir wollten uns hier in München ganz bewusst dem Thema stellen. Dazu haben einige Veranstaltungen beigetragen. Wir arbeiten als katholische Kirche mit Nachdruck an der Aufarbeitung dieser Krise. Das braucht Zeit. Mich hat der ÖKT angespornt, auf diesem Weg weiterzumachen.“ 
(rv/pm 15.05.2010 mg)







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