ÖKT: „Konfessionsgemischte Ehen zur Kommunion zulassen“
Eine Zulassung auch von nicht-katholischen Partnern in konfessionsgemischten Ehen
zur Kommunion hat der pensionierte Münchner Dogmatiker Peter Neuner gefordert. „Durch
eine christlich gelebte konfessionsverschiedene Ehe kommen beide Eheleute jeweils
in eine geistliche Gemeinschaft mit der Kirche ihres Partners, die den Ausschluss
vom Herrenmahl als nicht mehr gerechtfertigt erscheinen lässt“, sagte Neuner am Freitag
beim Ökumenischen Kirchentag in München. Weiter meinte der Theologe, universelle Verbote
könnten der Situation des Einzelnen nicht in allen Fällen gerecht werden. Was für
die Kirchen als ganze nicht erlaubt sei, müsse keineswegs auch für jeden Einzelfall
ausgeschlossen sein. „Innerhalb des Grundfehlers Kirchentrennung kann es keine richtige
und in sich widerspruchsfreie Antwort auf alle Einzelfragen geben“, so Neuner. - Der
Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, wertete unterdessen die Argumentation
Neuners als „innerlich schlüssig“. Die Deutsche Bischofskonferenz müsse „in diese
Richtung weiterdenken“, erklärte Fürst. Dies werde aber nicht schon „morgen zum Ziel
führen“.