Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Kirchen, Politik und Wirtschaft zum gemeinsamen
Vorgehen gegen weltweite Ungerechtigkeit aufgerufen. Der Vorsitzende der Kommission
Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz bezeichnete am Donnerstag auf dem Ökumenischen
Kirchentag (ÖKT) in München Armut, Hunger und Ungerechtigkeit als den „größten Skandal,
den es überhaupt gibt in der Welt“. Wegen struktureller Ungerechtigkeit hungerten
heute viele Menschen weltweit. Schick warnte die Christen davor, diese Zusammenhänge
auszublenden. „Wenn wir den Schrei der Hungernden, der Nackten, der ungerecht im Gefängnis
sitzenden, der Unterdrückten nicht hören, dann ist das der Schrei Jesu, der Schrei
Gottes“, meinte er. Die Kirche könne die erforderlichen Umstellungen nicht alleine
erreichen. Christen sollten mit Politikern, Bankern und Wirtschaftsleuten zusammenarbeiten.
Dabei müsse man sich in den Kirchen des Nordens auch der Tatsache stellen, dass diese
Länder ausgebeutet und Menschen zu Sklaven gemacht hätten.