Der bolivianische Präsident Evo Morales besucht am kommenden Montag überraschend Papst
Benedikt XVI. „Das Treffen findet auf Wunsch beider Seiten statt.“ Das sagte der Außenminister
Boliviens, David Choquehuanca, am Dienstag (Ortszeit) in La Paz. Themen seien die
Situation der indigenen Völker und der Umweltschutz. Seit seinem Amtsantritt im Jahr
2006 reist Morales das erste Mal in den Vatikan. Die Beziehung zwischen der katholischen
Kirche und Morales ist seit dessen Amtsantritt konfliktbehaftet. Mit seiner sozialistischen
Regierung ist der Präsident in den vergangenen Jahren bei der bolivianischen Kirche
immer wieder auf Kritik gestoßen. Kurz nach seiner Vereidigung versuchte das Staatsoberhaupt,
die Kontrolle über die katholischen Schulen im Land zu erhalten. Durch die Annahme
der neuen Verfassung 2009 ist zudem der Katholizismus nicht mehr offizielle Staatsreligion;
Bolivien ist heute ein laizistischer Staat.