Kurz vor Beginn des
Ökumenischen Kirchentages (ÖKT) haben die Spitzen von Staat und Kirchen in Deutschland
die Nähe der christlichen Konfessionen hervorgehoben. Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bezeichnete den „Weg des ökumenischen
Miteinanders“ als „unumkehrbar“. Der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, würdigte den ÖKT, der
in München stattfinden wird, als wichtigen Impuls für das Verhältnis zwischen Protestanten
und Katholiken. Bundespräsident Horst Köhler appellierte an den Willen der
Kirchen zu weiterer Annäherung in der Abendmahlfrage.
In der Münchner
Innenstadt findet am Mittwochabend nach dem Eröffnungsgottesdienst auf der Theresienwiese
der „Abend der Begegnung" statt. Dazu erhofft sich der Ordinariatsrat und ÖKT-Beauftragte
des Erzbistums München-Freising, Armin Wouters, einen wichtigen Impuls für
die kommenden Tage.
„Ich glaube, der Impuls kann von diesem Begegnungsabend
dahin ausgehen, dass Christen tatkräftig in unseren Orten mithelfen. Wir brauchen
aktive Menschen, die etwas anpacken wollen. Der Kirchentag insgesamt wird zeigen,
dass Christen Menschen sind, die mit Verstand und Herz etwas bedenken und durchdenken.
Sie tragen dazu bei, dass die Gesellschaft menschwürdig gestaltet wird.“
Das
Mitglied der Projektkommission „Abend der Begegnung“ äußerte sich uns gegenüber auch
über die Abendmahlspolemik, die bereits beim ersten ÖKT in Berlin ein Thema gewesen
war.
„Wir müssen festhalten, dass beim ersten ÖKT kein offizielles
gemeinsames Abendmahl stattfand - und das wird auch hier in München nicht der Fall
sein. Wir wissen aber, dass ein Wunsch und Bedürfnis dazu durchaus da ist. Ein zu
beachtender Aspekt ist beispielsweise das orthodoxe Fest am Freitagabend... Und es
ist erlebbar in den Gottesdiensten. Wenn man die geistlichen Angebote des ÖKT wahrnimmt,
dann gibt es eine ganze Bandbreite davon.“
Linn Rother, Projektleiterin
des „Abends der Begegnung“ in der Geschäftsstelle des 2. ÖKT, stellt uns das Treffen
genauer vor.
„Die Besucher können an diesem Begegnungsabend mit
einem ganz bunten Programm rechnen. Es soll nicht nur die Verpflegung im Vordergrund
stehen, sondern vor allem das Vorstellen der eigenen Arbeit und Region. Die Jugendverbände
präsentieren sich mit Mitmachaktionen. Der Besucher kann ganz lebensnah erfahren,
wie kirchliche Arbeit heute aussehen kann.“