Der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin hat der katholischen Kirche in Irland vorgeworfen,
sich dem Missbrauchsskandal nicht vollständig zu stellen. Es gebe noch immer „starke
Kräfte“ innerhalb der Kirche, die ein Aufdecken von Missbrauchsfällen verhinderten,
wurde Martin am Dienstag in irischen Medien zitiert. Dies sei ein Zeichen einer „unbewussten
Verdrängung“ der Tatsachen, so Martin weiter. Man sei noch immer nicht bereit, Verantwortung
für die Vergangenheit zu übernehmen, beklagte der Erzbischof. Vor allem die Meldung
und Aufklärung von Missbrauchsfällen gehe noch immer zu langsam voran. Die Kirche
müsse endlich öffentlich zugeben, dass man die Sache „völlig falsch“ angegangen sei
und mehr für den Schutz von Kindern tun. Man könne sich nicht einfach mit knappen
und oberflächlichen Verlautbarungen „aus der Katastrophe retten“, so Martin.