D: Katholikenkomitee will kirchliche Debatte um Sexualmoral
Eine neue Debatte über die kirchliche Sexualmoral hat der Präsident des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken (ZdK) gefordert. Nach dem Missbrauchsskandal sei eine „Erneuerung“
nötig, erklärte Alois Glück in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwoch).
Die Kirche müsse sich „offener damit auseinandersetzen, was heute verantwortungsvoller
Umgang mit Sexualität und Partnerschaft heißt“, sagte der ZdK-Präsident. So handelten
90 Prozent der Katholiken bei der Verhütung anders, als dies die kirchliche Lehre
vorschreibe. Glück forderte zudem ein Ende des Pflichtzölibats. Die Missbrauchsvorwürfe
gegen den früheren Augsburger Bischof Walter Mixa stellten eine „schwere zusätzliche
Belastung“ dar. Der Umgang mit den Missbrauchsvorwürfen zeige zugleich, dass die Leitlinien
der Deutschen Bischofskonferenz „unabhängig von Rang und Person“ konsequent angewendet
würden.