2010-05-08 11:58:21

Vatikan/D: Papst nimmt Mixas Rücktritt an


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat an diesem Samstag den Rücktritt Walter Mixas angenommen. Damit ist Mixa nicht mehr Bischof von Augsburg. Auch ist er nicht mehr Militärbischof der Bundeswehr. Der Papst habe Mixas Rücktrittsgesuch „gemäß Artikel 401, Paragraph 2 des kanonischen Rechts“ angenommen, erklärte der vatikanische Pressesaal. Dieser Paragraph sieht den Ruhestand eines Geistlichen wegen Krankheit oder „anderer schwerwiegender Gründe“ vor.

Zum Rücktritt Mixas erklärte der Generalvikar des Bistums Augsburg, Prälat Karlheinz Knebel:„Das Augsburger Domkapitel wird sich an diesem Samstagnachmittag zur Wahl des Diözesanadministrators zusammenfinden, der dann umgehend die Bistumsleitung während der Sedisvakanz übernehmen wird. Das gilt, bis ein neuer Bischof vom Papst ernannt wird. Damit ist die Bistumsleitung bis zur Ernennung eines Nachfolgers für den Augsburger Bischofssitz gewährleistet.“
 Mittlerweile wurde der Diözesanadministrator des Bistums Augsburg ernannt: Es handelt sich um Weihbischof Josef Grünwald. Das Bistum Augsburg habe Vorwürfe, die gegen Bischof Mixa erhoben werden, bereits vergangene Woche der Generalstaatsanwaltschaft in München zur Kenntnis gebracht. Über die Zukunft von Bischof Mixa könne erst nach Prüfung und Klärung der gegen ihn in letzter Zeit erhobenen Anschuldigungen entschieden werden, so Knebel.
 „Damit hat das Bistum, in Übereinstimmung mit den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahre 2002, die Verantwortung übernommen, gehandelt und einen Verdachtsfall ohne Ansehen der Person zur Anzeige gebracht. Mit unserem Vorgehen folgen wir dem Anspruch der deutschen Bischöfe nach Transparenz und Wahrheit. Ich bitte die Gläubigen, den Klerus und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit die Einheit der Kirche zu wahren. Wir sind an einem Neuanfang, den wir gemeinsam versuchen müssen.“
 Die Bistumsleitung werde generell vor Abschluss aller Untersuchungen und staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen keine weiteren Stellungnahmen zu Bischof Mixa abgeben.

Mixa hatte am 21. April nach drei Wochen anhaltender Debatte um seine Person die Konsequenzen gezogen und um Entpflichtung gebeten. Dabei ging es zunächst um Vorwürfe der Misshandlung von Kindern und Zweckentfremdung von Geld einer Waisenhausstiftung. Seit Freitag ist bekannt, dass die Ingolstädter Staatsanwaltschaft auch Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen Mixa prüft. Der Bischof bestreitet die Anschuldigungen.

(rv 08.05.2010 mg)







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