Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Samstag den Rücktritt Walter Mixas angenommen. Damit ist Mixa nicht
mehr Bischof von Augsburg. Auch ist er nicht mehr Militärbischof der Bundeswehr. Der
Papst habe Mixas Rücktrittsgesuch „gemäß Artikel 401, Paragraph 2 des kanonischen
Rechts“ angenommen, erklärte der vatikanische Pressesaal. Dieser Paragraph sieht den
Ruhestand eines Geistlichen wegen Krankheit oder „anderer schwerwiegender Gründe“
vor.
Zum Rücktritt Mixas erklärte der Generalvikar des Bistums Augsburg, Prälat
Karlheinz Knebel:„Das Augsburger Domkapitel wird sich an diesem Samstagnachmittag
zur Wahl des Diözesanadministrators zusammenfinden, der dann umgehend die Bistumsleitung
während der Sedisvakanz übernehmen wird. Das gilt, bis ein neuer Bischof vom Papst
ernannt wird. Damit ist die Bistumsleitung bis zur Ernennung eines Nachfolgers für
den Augsburger Bischofssitz gewährleistet.“ Mittlerweile wurde der
Diözesanadministrator des Bistums Augsburg ernannt: Es handelt sich um Weihbischof
Josef Grünwald. Das Bistum Augsburg habe Vorwürfe, die gegen Bischof Mixa erhoben
werden, bereits vergangene Woche der Generalstaatsanwaltschaft in München zur Kenntnis
gebracht. Über die Zukunft von Bischof Mixa könne erst nach Prüfung und Klärung der
gegen ihn in letzter Zeit erhobenen Anschuldigungen entschieden werden, so Knebel. „Damit
hat das Bistum, in Übereinstimmung mit den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz
aus dem Jahre 2002, die Verantwortung übernommen, gehandelt und einen Verdachtsfall
ohne Ansehen der Person zur Anzeige gebracht. Mit unserem Vorgehen folgen wir dem
Anspruch der deutschen Bischöfe nach Transparenz und Wahrheit. Ich bitte die Gläubigen,
den Klerus und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit die
Einheit der Kirche zu wahren. Wir sind an einem Neuanfang, den wir gemeinsam versuchen
müssen.“ Die Bistumsleitung werde generell vor Abschluss aller Untersuchungen
und staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen keine weiteren Stellungnahmen zu Bischof
Mixa abgeben.
Mixa hatte am 21. April nach drei Wochen anhaltender Debatte
um seine Person die Konsequenzen gezogen und um Entpflichtung gebeten. Dabei ging
es zunächst um Vorwürfe der Misshandlung von Kindern und Zweckentfremdung von Geld
einer Waisenhausstiftung. Seit Freitag ist bekannt, dass die Ingolstädter Staatsanwaltschaft
auch Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen Mixa prüft. Der Bischof bestreitet die Anschuldigungen.