Die belgischen Oberhirten sind sich in Sachen Missbrauchsbekämpfung mit dem Papst
einig. Das betonte im Anschluss an das Papsttreffen an diesem Samstag der Primas,
Erzbischof Andre-Joseph Leonard von Brüssel. Bei einem Treffen mit Journalisten sagte
er, dass der Papst wisse, wie gut die Kirche in Belgien auf die Missbrauchsfälle reagiert
habe. Seit Wochenbeginn sind die belgischen Bischöfe zu ihrem alle fünf Jahre fälligen
Ad Limina-Besuch im Vatikan. Mit Benedikt XVI. habe man nicht explizit auf den Fall
des Bischofs von Brügge gesprochen, so Leonard. Benedikt XVI. hatte am 23. April das
Rücktrittsgesuch des Bischofs von Brügge, Roger Vangheluwe, angenommen. Vangheluwe
hatte zugegeben, vor und nach seiner Ernennung zum Bischof einen jungen Mann aus seinem
Umfeld über mehrere Jahre hinweg missbraucht zu haben.
Auf Deutsch sagte der
Bischof von Lüttich, Aloys Jousten:
„Ich war sehr angetan, von dem
was der Heilige Vater in Bezug auf das was wir Bischöfe zu verwirklichen versuchen.
Es geht um das Wachsen im Glauben und die Katechese bei den Erwachsenen. Mir ist des
Weiteren aufgefallen, dass er die Priester ermutigt. Ich hoffe, dass wir als Bischöfe
ebenfalls den Priestern Mut zusprechen. Weiter ist mir ein Drittes aufgefallen: Der
Papst hat die Laien ermutigt, echte und erwachsene Christen zu werden. Er ermutigt
sie, in der Gesellschaft die Werte des Evangeliums zu vertreten und daraus zu leben.“