Im Militärlager Sawa nicht weit von der Grenze zum Sudan ist eine junge Christin in
Gefangenschaft gestorben. Das erfuhr das Hilfswerk für verfolgte Christen „Open Doors“
von einheimischen Informanten. Mit dem Tod der 28-Jährigen erhöht sich die Zahl der
Christen, die in Haft gestorben sind, auf 13. Die Frau starb an den Folgen einer unbehandelten
Anämie und Malaria, nachdem ihr die notwendige medizinische Behandlung verweigert
worden war. Sie war vor zwei Jahren verhaftet worden, weil sie an einem staatlich
nicht erlaubten Treffen von Christen teilgenommen hatte. Mit ihr zusammen wurden damals
auch 15 weitere christliche Studenten in das Sawa Militärlager gebracht. Eritrea belegt
auf dem „Weltverfolgungsindex“ von „Open Doors“ Platz 11 in der Liste der Länder,
in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Nach Angaben von Kirchenleitern sind
in Eritrea rund 2.200 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen,
Militärlagern oder Frachtcontainern unter teils unmenschlichen Bedingungen eingesperrt.
Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren
in Haft. Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle nicht erlaubten Kirchen
– darunter über 30 unabhängige Gemeinden – für illegal. Nur die Eritreisch-Orthodoxe
und die Katholische Kirche sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche und der Islam
sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet
Privatversammlungen.