2010-05-06 11:54:00

Österreich: Bartoszewski im Parlament


Der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski hat für einen „verantwortungsbewussten Umgang mit der Vergangenheit“ plädiert. Im Wiener Parlament sprach der heutige polnische Staatssekretär bei der Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus, die alljährlich am Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen abgehalten wird. Solche Gedenktage seien keine „Feste der Freiheit und der Freude“, sagte Bartoszewski, der selbst ein Überlebender von Auschwitz ist. Diese Anlässe seien vielmehr dazu, „für einen Augenblick“ den Ermordeten die Stimme zu leihen. Bartoszewski zitierte das Bibelwort „Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden“ aus der Geschichte von Kain und Abel. Wörtlich sagte der polnische Politiker, Historiker und katholische Literat: „Wenn einer dem unvorstellbaren Bild von Leichenhaufen und Bergen menschlicher Asche gegenübersteht, dann empfindet er keine Freude über die Befreiung. Er empfindet nur Trauer, denn er hat das Werk der Bestie im Menschen gesehen“. Mitunter werde gesagt, dass dafür, was Menschen in den KZs angetan wurde, keine Worte adäquat seien. Aber dort, wo die Vernunft schweige, könnten Dämonen lautstark Massen in ihren Bann ziehen. - Mit den Spitzen der Republik nahmen auch kirchliche Vertreter, so der Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen und der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos an der Gedenkfeier teil.



(kap 06.05.2010 sk)








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