Vatikan: Schweizergarde vereidigt 31 neue Mitglieder
Im Vatikan legten
am Donnerstagnachmittag 31 neue Mitglieder der Schweizergarde ihren Treueid für den
Papst ab. Es sind 30 Rekruten, die in den vergangenen zwölf Monaten ihren Dienst für
den Papst angetreten haben, sowie um den neuen Major William Kloter, der seit dem
1. Januar im Dienst steht. Vor der Zeremonie hatte Kardinalstaatssekretär Tarcisio
Bertone am Morgen im Petersdom eine Messe für die Gardisten und ihre Familien zelebriert.
Dem Programm entsprechend fand im Anschluss daran eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung
für die bei der Plünderung Roms von 1527 gefallenen Gardisten statt. Bei einem Treffen
mit den neuen Schweizergardisten und ihren Familien betonte Papst Benedikt XVI. an
diesem Freitag:
„Das traditionelle Datum der Vereidigung, der 6. Mai, erinnert
an diesen „Sacco di Roma“. Damals starben 147 Schweizer Soldaten bei der Verteidigung
des Papstes. Der Nachfolger Petri sieht in euch eine wirkliche Stütze und er vertraut
sich eurer Wachsamkeit an. Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass euch durch diesen
Gardedienst hindurch das von euren Vorgängern empfangene Erbe trägt und als Menschen
und Christen reifen lässt.“ 17 Deutschschweizer Von den neuen
Gardisten stammen 17 aus der Deutschschweiz, elf aus französischsprachigen Kantonen,
zwei - darunter Major Kloter – sind rätoromanische und einer italienischer Muttersprachler.
Sie sind im Laufe der letzten zwölf Monate in die 110 Mitglieder umfassende Schweizergarde
eingetreten. An der Vereidigungszeremonie am späten Nachmittag nahmen als Vertreter
des Papstes der vatikanische Innenminister Erzbischof Fernando Filoni teil. Die Schweiz
wurde durch Bundespräsidentin Doris Leuthard und Vertreter des Militärs repräsentiert.
Die
1506 ins Leben gerufene Schweizergarde übt Wachdienste im Vatikan aus und ist besonders
für den Personenschutz des Papstes zuständig. Das Korps setzt sich aus männlichen
Schweizer Bürgern zusammen. Kandidaten müssen katholisch sein, über eine abgeschlossene
Berufsausbildung oder Hochschulreife verfügen, die Schweizer Rekrutenschule absolviert
haben und einen untadeligen Ruf besitzen. Hellebardiere dürfen bei Eintritt noch keine
30 Jahre alt und müssen ledig sein. Alle Gardisten wohnen im Vatikanstaat. Sie verpflichten
sich für eine Mindestdienstzeit von zwei Jahren.