2010-05-06 10:06:35

Vatikan: Gespräche mit Piusbrüdern schwierig


Die Gespräche des Vatikans mit den schismatisch orientierten Piusbrüdern verlaufen „schwierig“, und die Traditionalisten werden Zugeständnisse machen müssen, um doch zu einer Einigung zu kommen. Das meint der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, der deutsche Kardinal Walter Kasper. Auf einer Pressekonferenz in Paris, wo die Lefebvre-Anhänger besonders zahlreich sind, erklärte der Präsident des päpstlichen Einheitsrates, das „Hauptproblem“ sei nicht etwa „die Messe auf Latein“, sondern „die Vorstellung von Tradition. Wollen wir eine lebendige Tradition oder eine versteinerte?“ Er sei für einen Dialog, „aber zu unseren Bedingungen, nicht zu den Bedingungen der Traditionalisten“. Die Piusbrüder müssten ohne Wenn und Aber das Zweite Vatikanische Konzil und seine Reformen anerkennen. Sie hätten sich aber bislang vor allem gegen die Gespräche mit anderen christlichen Kirchen gewehrt, für die er – Kasper – verantwortlich sei. Der Kardinal wörtlich: „Einige Leute fühlen sich in ihrer katholischen Identität bedroht, wenn wir mit Protestanten sprechen. Wir brauchen unsere katholische Identität, das stimmt schon – aber eine offene und reife Identität, keine verschlossene und unreife.“ Papst Benedikt XVI., der darauf hofft, ein Schisma zu vermeiden, hat die Gespräche mit den Piusbrüdern bei der vatikanischen Glaubenskongregation angesiedelt.



(reuter 06.05.2010 sk)








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