Die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko zeigt, wie sehr der Mensch sich schon selbst
an die Stelle des Schöpfers gesetzt hat. Das schreibt der orthodoxe Ökumenische Patriarch
Bartholomaios I. von seiner Residenz im türkischen Istanbul aus in einem Statement
mit Blick auf die USA. Er hoffe, dass es noch gelinge, den Ölteppich vor dem Erreichen
der Küste zu stoppen, so Bartholomaios, den manche wegen seines ökologischen Engagements
den „grünen Patriarchen“ nennen. Er bete vor allem für die Menschen, „deren Auskommen
direkt von der Fischerei im Golf abhängt“. Habe es sich beim Wirbelsturm Katrina noch
um eine „Naturkatastrophe“ gehandelt, so sei bei dem jetzigen Drama die Schuld des
Menschen deutlich. Wer die Umwelt schädige, sündige gegen Gott, so Bartholomaios.
Es dürfe keine neuen Ölbohrungsplattformen im offenen Meer mehr geben, solange die
Auswirkungen auf die Umwelt nicht völlig bedacht seien.